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Schnellschwinger

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Zur Steigerung der Ganggenauigkeit und zur Minderung der Störanfälligkeit wurde die Schlagzahl bei modernen Uhrwerken auf 21.600, 28.800 oder gar 36.000 Halbschwingungen/Stunde erhöht. Man spricht dann von einem Schnellschwinger.

Probleme beim Schnellschwinger

Höheren Frequenzen stellen sich jedoch zwei wesentliche Faktoren entgegen: Zum einen geht mit höherer Schlagzahl ein größerer Energiebedarf einher. Andererseits ziehen steigende Rotationsgeschwindigkeiten und Zentrifugalkräfte beträchtliche Schmierungsprobleme nach sich.

1965 überraschte Girard-Perregaux die Fachwelt mit dem Automatik-Kaliber 32.7 „HF“ (Hochfrequenz), dessen vergleichsweise kleine Unruh pro Stunde mit 36.000 Halbschwingungen (5 Hertz) oszillierte. Für diese Leistung erhielt die in La Chaux-de-Fonds beheimatete Manufaktur 1966 den Jubiläumpreis des Neuenburger Observatoriums. Dieses feierte damals sein hundertjähriges Bestehen.

Der Schnellschwinger in Serienreife

Hinter dieser Leistung wollte die übrige Uhrenindustrie nicht zurückhinken. Nach und nach erlangten die sogenannten Schnellschwinger auch bei anderen Herstellern Serienreife. Eta präsentierte 1969 die Automatik-Kaliber 2722 R und 2724 R mit 28.800 A/h. Der im gleichen Jahr vorgestellte „El Primero“-Chronograph wartete wiederum mit einer 36.000er Schlagzahl und damit einer Zehntelsekunden-Stoppgenauigkeit auf.

Eine weitaus höhere Schlagzahl besaß zum Beispiel die 1915 patentierte Stoppuhr Heuer-„Mikrograph“. Nicht weniger als 360.000 Halbschwingungen vollzogen die Unruh und ihre Spirale in jeder Stunde. Daraus ergab sich eine für damalige Verhältnisse nahezu unglaubliche Hundertstelsekunden-Stoppgenauigkeit. Der nahezu identische „Semikrograph“ ermöglichte dank der 180.000er Schlagzahl eine Messgenauigkeit von 1/50 Sekunde.

Schnellschwinger

In der  Heuer-„Mikrograph“ vollzieht die Unruh 360.000 Halbschwingungen pro Stunde.