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Mikrorotor

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Der Mikrorotor ist ein die Werksebene integrierter Rotor für Uhren mit automatischem Aufzug.

L.U.C-Mikrorotor-mit-Tonneau-Uhrwerk

Tonneau-Uhrwerk von L.U.Chopard mitgoldenem Mikrorotor

Pioniere des Mikrorotors

Als Wegbereiter des Mikrorotors gilt die Büren Watch Co. in Büren an der Aare, die 1954 ein erstes Patent erhielt. 1957 kam die Büren „Super Slender“, 4,2 Millimeter hoch, auf den Markt. 1958 folge Universal Geneve mit dem „Polerouter“.

Piaget präsentierte 1959 das Kaliber 12 Pl, welches mit 2,3 Millimeter Höhe bis 1978 die weltweit flachste Automatik war. Auch heute wird es noch verwendet, ebenso wie das Kaliber 240 von Patek Philippe. Letzteres ist mit einem 22-karätigen Mikrorotor ausgestattet, seine Höhe beträgt 2,40 Millimeter.

Als neuer Stern am Mikrorotor-Himmel präsentiert sich das 1996 fertiggestellte 2-Federhaus-Manufakturkaliber von Chopard. Bei einer Höhe von 3,3 Millimeter (inklusive springender Datumsanzeige), beträgt die Gangreserve ca. 70 Stunden.

Der Mikrorotor – schön flach, extra elegant

Mikrorotor-Kalibern wurden aufgrund der Nachfrage nach eleganten Automatik-Armbanduhren entwickelt. Die Konstruktionen mit Pendelschwungmasse und die mit einem zentral angeordneten, über dem ganzen Uhrwerk schwebenden Rotor, konnten nicht flach gebaut werden. Wegen der mittigen Lagerung von Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger sowie Rotor, betrug die Bauhöhe mindestens 5,5 Millimeter.

Nach der Präsentation des Mikrorotors bemängelte die Konkurrenz, dass das Drehmoment eines Rotors mit der dritten Potenz seines Radius ansteigt. Unerwähnt blieb jedoch, dass die kleine Schwungmasse wesentlich dicker ausfallen konnte als der übliche Zentralrotor. Außerdem drehte sie mit weniger Verlusten, wodurch unerwünschte Schwingungen durch die Zugfeder schnell gedämpft wurden.

Doch der erstaunliche Markterfolg ließ die Kritiker verstummen. Zwar haben Mikrorotoren niemals einen sehr hohen Marktanteil erreicht, doch aus der Uhrentechnik sind sie längst nicht mehr wegzudenken.