Steve McQueen und TAG Heuer Monaco

Heuer Monaco: So fand die Uhr ans Handgelenk von Steve McQueen

Er war Weltstar, legendärer Frauenheld, Stil-Ikone. Dass der 1980 verstorbene Schauspieler Steve McQueen einen Heuer Monaco Chronographen am Handgelenk trug, ist Grandseigneur Jack W. Heuer und einem genialen Schachzug zu verdanken.

von | 18.08.2022

Heuer

Der Weg von Steve McQueen zu Heuer begann im Jahre1969. Da lancierte die zur damaligen Zeit von Jack Heuer geleitete familiengeführte Uhrenmarke Heuer ihre ersten Chronographen mit Selbstaufzug. Damit gehörte das Unternehmen zu den wirklichen Pionieren des Selbstaufzugs für Chronographen.

Die späten 60er Jahre waren insgesamt für Heuer Jahre des Aufbruchs, obwohl das Aufkommen der Quarzuhren ersten Schatten über die Unternehmensergebnisse legte. Der Zusammenschluss mit der Firmengruppe TAG (Techniques d’Avant Garde) zu TAG Heuer erfolgte jedoch erst im Jahr 1985, bis das Unternehmen im Jahr 1996 an die Börse gebracht und schließlich 1999 an die LVMH Gruppe verkauft wurde.
Aber zurück zu Heuer. In besagtem Jahr also debütierte im Chronographen TAG Heuer Monaco das während vier langer Jahre zusammen mit Breitling, Büren und Dubois-Dépraz entwickelte Mikrorotor-Kaliber 11. Seine Entwicklung hatte die für damalige Verhältnisse enorme Summe von 500.000 Schweizerfranken verschlungen. Entsprechend musste das Investment sich mit der erfolgreichen Lancierung neuer Modelle amortisieren.

Bei Heuer hießen die wichtigsten, mit dem neuen Automatikkaliber ausgestatteten Zeitmesser Heuer Autavia, Heuer Carrera und Heuer Monaco. Für letzteren hatte Jack W. Heuer erstmals überhaupt eine quadratisches und dennoch wasserdichtes Uhrengehäuse entwickeln lassen. „Weil unser Marketingetat nach dem gewaltigen Entwicklungs-Kraftakt beinahe erschöpft war, mussten wir intelligente, weniger kostspielige Methoden der Verkaufsförderung suchen“, so Heuer. Und die fand der Patron für seine Heuer Monaco auf dem Golfplatz.

Einstieg in den Motorsport

Dort berichtete ihm ein Freund ganz nebenbei, dass Joseph „Jo“ Siffert nach einem Sponsoren Ausschau halte. Bald darauf besuchte der clevere Unternehmer den Porschehändler in seinem Autohaus. Dort verfehlte die neue, sehr markante Heuer Monaco ihre Wirkung nicht. Die Offerte, den eidgenössischen Formel-1-Piloten im Rahmen der Möglichkeiten zu unterstützen und eines seiner schwäbischen Fahrzeuge zu erwerben, überzeugte vollends.

Der neue Partner nannte fortan eine Monaco sein Eigen, platzierte das Heuer-Logo deutlich sichtbar auf seinen Renn-Overall und klebte ein weiteres prominent auf seinen legendären Porsche 908. „Das war sicher ein amateurhafter Einstieg ins Formel-1-Geschäft, bekennt Jack W. Heuer rückblickend, „aber wir engagierten uns als erste branchenfremde Marke in diesem rasanten Hochleistungssport und fuhren nicht schlecht damit“.

Steve McQueen

Der Deal zahlte sich 1970 aus, als Lee H. Katzin mit Steve McQueen den Kinofilm „Le Mans“ drehte. Jack W. Heuer hatte den Filmausstatter Don Nunley, damals Property Master genannt, mit reichlich Stickern, Borduhren und Chronographen ausgestattet. Nach vielen Testrunden in Le Mans bat der Produzent Steve McQueen, endlich sein filmisches Outfit festzulegen. Der Schauspieler entschied sich für den Dress des gerade neben ihm stehenden Jo Siffert, den er ja schließlich auf der Leinwand darstellen sollte.

Im Zuge dieser Wahl befestigte der Rennfahrer schnell ein Stoffabzeichen des Heuer Chronomatic am Overall. Außerdem durfte der Mime Steve McQueen beherzt in die Schachtel mit Heuer Chronographen greifen – und entschied sich für exakt jene Heuer Monaco, auf die auch der Rennfahrer blickte und auf den Standfotos zu erkennen ist.

Im Juli 2012 erlöste dieser legendäre Zeitmesser auf einer Auktion sagenhafte 650.000 US-Dollar. „Ich glaube“, so Jack W. Heuer, „dass bisher noch niemals mehr für eine Heuer Uhr bezahlt wurde.“ Wer die letzten Auktionsergebnisse kennt weiß wiederum, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange war.
Es war womöglich eine Verkettung glücklicher Zufälle, die das Filmidol mit der Heuer Monaco verband. Aber Steve McQueen ist für viele Menschen auch heute noch untrennbar mit der TAG Heuer Monaco verbunden. 

Haben Sie Feedback zu unserem Artikel? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.

Kommentare zu diesem Beitrag

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. TAG Heuer setzt mit der Monaco auf Rot | Uhrenkosmos - […] „Monaco“, sondern auch das seinerzeit darin verbaute Kaliber 11 seinen 50. Geburtstag. Warum Steve McQueen gerade diese Zeit-Ikone am…
  2. Gerd-Rüdiger Lang: Gedanken zu einem feinen, uhr-besessenen Zeit-Genossen  - […] konnte und durfte ich später. Als eine Art Ausgleich kannte ich nun jedoch Hintergründiges zu Jack W. Heuer, dessen…

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Uhrenkosmos Newsletter abonnieren

Keine News mehr verpassen!

Die ganze Welt der Luxusuhren...

Melden Sie sich zu unserem Uhrenkosmos-Newsletter an und erhalten Sie regelmäßig News zu luxuriösen Uhren komfortabel direkt in Ihr Postfach.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung.