Aquatimer und Ceratanium
Zum runden Geburtstag ihrer legendären Taucheruhr wartete die IWC Ende 2017 mit einem neuen Chronographen auf: Der „Aquatimer Perpetual Calendar Digital Date-Month Edition 50 Years“. Als echte Weltpremiere verfügt die bis zehn bar wasserdichte Taucheruhr über ein Gehäuse aus „Ceratanium“.
Innovativer Werkstoff
Rund fünf Jahre hatte die Entwicklung des Werkstoffs Ceratanium für den neuen Chronographen von IWC in Anspruch genommen. Sein Name setzt sich zusammen aus Fragmenten der Wörter „Ceramic“ und „Titanium“. Das Miteinander dieser beiden Materialien führt in der Tat zu bemerkenswerten Eigenschaften: hart und kratzfest wie Keramik gleichzeitig aber auch leicht und bruchfest wie Titan. Hautverträglichkeit und Korrosionsbeständigkeit werden ebenfalls groß geschrieben. Besagte keramische und damit hoch belastbare Oberfläche resultiert aus dem speziellen Herstellungsprozess. Im Gegensatz zu Keramik, welche nach dem härtenden Sintern quasi unveränderlich ist, lässt sich „Ceratanium“ mit speziellen Werkzeugen auf herkömmliche Weise bearbeiten, also beispielsweise fräsen, bohren und schleifen. Für IWC und den neuen Flieger-Chronographen war dies ein wichtiger Aspekt.
IWC und TOP GUN
Ergo liegen die grundsätzlichen Vorteile der andererseits aber auch vergleichsweise kostspieligen Synthese auf der Hand. IWC CEO Christoph Grainger-Herr und sein Team spielen sie bei einer neuen Armbanduhr voll aus. Selbige knüpft an eine 2007 gestartete Kooperation mit dem „Strike Fighter Tactics Instructor Program“ der US-amerikanischen Marine. Besser bekannt sind sie unter der Bezeichnung TOP GUN. Hier kommen traditionsgemäß nur die allerbesten Piloten zum Zuge. Zum Ausbildungsprogramm gehören auch monatelange Einsätze auf schwimmenden Start- und Landebahnen, sprich Flugzeugträgern.
Uhren mit Geschichte
Seit zwölf Jahren gibt es nun die markanten IWC Armbanduhren mit diesem Schriftzug am Zifferblatt. Noch 15 Jahre länger ist das exklusive Automatikkaliber 79030 am Markt. Es debütierte 1992. In jenem Jahr präsentierten während der Basler Uhrenmesse gleich mehrere Marken neue Schleppzeiger-Konstruktionen. Jene von IWC hatte der seinerzeit in Schaffhausen tätige Richard Habring entwickelt. Verbaut im altbewährten Valjoux 7750 zeichnet sie sich aus durch vergleichsweise simple, dennoch aber robuste und zuverlässige Funktion. An die Stelle eines Schaltrads zur Steuerung der Rattrapante-Zange tritt eine Wippe mit senkrecht stehenden Stiften. Etwas verwirrend wirkte vor 27 Jahren der für die komplizierte Fliegerarmbanduhr, Referenz 3711-V02, verwendete Name „Doppelchronograph“.
Wenn Begriffe sich verwirren
Uhrmacher verstehen unter Doppelchronograph einen Zeitmesser mit zwei völlig unabhängig voneinander funktionierenden Stoppern. Hingegen gestattet das Kaliber 79030 des Fliegerchronographen einfach nur das simultane Stoppen zweier Vorgänge, sofern sie gleichzeitig beginnen. Zum Erfassen von Zwischenzeiten lässt sich der Schleppzeiger kurzfristig anhalten und nach dem Ablesen wieder mit dem unterdessen kontinuierlich weiterlaufenden Chronographenzeiger synchronisieren. Nicht zuletzt deshalb spricht man auch von einem Einhol- oder Doppelzeiger.
Insofern wäre die zugegebenermaßen etwas sperrig klingende Bezeichnung Doppelzeigerchronograph durchaus korrekter. Aber lassen wir das. Inzwischen hat sich der von IWC verwendete Terminus absolut eingebürgert. Er kennzeichnet ein Premierenmodell im Vorfeld des kommenden Genfer Uhrensalon SIHH. Diese Ausstellung öffnet seine Türen übrigens am 14. Januar 2019 für akkreditierte Besucherinnen und Besucher.
Verfügbar ab 2019
Beim brandneuen Fliegerchronographen „Pilot’s Watch Double Chronograph TOP GUN Ceratanium“, Referenz IW371815, handelt es sich um die erste Fliegeruhr mit einer Schale aus dem innovativen Material. Am Handgelenk präsentiert er sich in augenfälligem, nicht aus einer Beschichtung resultierendem „Jet Black“. Gleiches gilt für Krone, Drücker und die Dornschließe des komfortablen Kautschukbands mit Textileinlage. Wie es sich für diese Spezies Armbanduhr gehört, schützt ein zusätzliches Weicheisen-Innengehäuse das Uhrwerk bis zu 80.000 Ampère pro Meter (A/m) vor Magnetfeldern. Auf einen Sichtboden müssen Mechanikvoyeure bei dieser Pilotenuhr daher verzichten. Bei Druckabfall in Cockpit oder Kabine behält das speziell gesicherte Glas des Fliegerchronographen seinen festen Sitz. Zu haben ist der 44 Millimeter Große, bis sechs bar wasserdichte Bolide für rund 15.000 Euro.
Modell-Steckbrief
Name | Pilot’s Watch Double Chronograph TOP GUN Ceratanium |
Referenz | IW371815 |
Premiere | 2018/2019 |
Uhrwerk | Kaliber 79030 |
Aufzug | automatisch durch einseitig wirkenden Kugellagerrotor |
Gangautonomie | ca. 44 Stunden |
Unruhfrequenz | vier Hertz |
Anzeige | Stunden, Minuten, Permanentsekunde, Datum, Wochentag |
Zusatzfunktionen | Unruhstopp, Schleppzeiger-Chronograph, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler |
Gehäuse | Ceratanium „jet black“, massiver Schraubboden, Saphirglas |
Durchmesser | 44 Millimeter |
Höhe | 16,8 Millimeter |
Wasserdichte | sechs bar |
Armband | Kautschuk mit Textileinlage, Dornschließe |
Preis | ca. 15.000 Euro |
Limitierung | keine |