Es ist ja nicht so, dass die Kaufzurückhaltung an mangelndem Angebot liegt. Dafür gibt es diesseits wie jenseits des Atlantiks gute Gründe. Mitunter hat es aber auch etwas damit zu tun, dass es nicht jedes Modell schafft, prominent vorgestellt zu werden. Was wir bei den hier präsentierten 4, eher unter dem Radar fliegenden Uhrenneuheiten Leica M2 Urban Green, BR-03 Diver Lum Outline, G-Shock MTG-B4000B-1A2ER und Oris Hölstein-Edition 2025 ProPilot verhindern wollen. Sind uns diese Modelle und ihre kleinen Eigenheiten doch wert, dass wir sie Ihnen etwas näher vorstellen.
Nachleuchtende Umrisse
Der Kreis im Quadrat gehört zu den Merkmalen der 2017 vorgestellten Uhrenlinie BR-03 von Bell & Ross. Nachdem die Ablesbarkeit bei Taucher-Armbanduhren neben der unabdingbaren Wasserdichte stets im Vordergrund steht, spielen nachleuchtende Eigenschaften eine besondere Rolle. Dieses Kriterium gilt logischerweise auch für die neue BR-03 Diver Lum Outline. Ihr mikrogestrahltes Keramikgehäuse besitzt eine Kantenlänge von 42 Millimetern.
Die Wasserdichte reicht bis zu drei bar Druck. Selbstverständlich lässt sich die Lünette mit markantem Orientierungsdreieck nur in einer Richtung verstellen. Mit von der Partie ist auch ein AR-beschichtetes Saphirglas. Besonders ins Auge sticht natürlich die Lumineszenz dieses augenfälligen Zeitmessers.

Hier kommt einmal mehr Super-LumiNova zum Tragen, das ab 1994 sukzessive an die Stelle des radioaktiv strahlenden Tritiums trat. Mit der so genannten LUM-Serie, erstmals verkörpert durch die BR.03 Horolum, sorgte Bell & Ross 2017 ab 2017 für leuchtenden Gesprächsstoff. Die vor acht Jahren begonnene Saga setzt sich in der neuen BR-03 Diver Lum Outline fort. Bei diesem Modell dient Super-LumiNova dazu, die Indexe am Zifferblatt sowie die drei Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden nachleuchtend zu umreißen.
Natürlich findet sich die Leuchtmasse auch am Glasrand. Die 11,2 mm hoch bauende Schale umfängt ein Automatikwerk vom Kaliber BT-CAL.302-1. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich ein SW300-1 aus dem Hause Sellita. Seine Gangautonomie beträgt 54 Stunden. Die Lieferung erfolgt mit zwei Armbändern: schwarzer Kautschuk und schwarzes Synthetikgewebe, jeweils mit Dornschließe aus PVD-beschichtetem Edelstahl. Der unverbindliche Preis liegt bei 5.500 Euro

Armbanduhr zur Kamera
Zifferblätter in so genanntem Urban Green kennzeichnen die neuesten Repräsentantinnen der Uhrenkollektion des Wetzlarer Kameraspezialisten Leica. Zu haben mit dem Aluminium-Zifferblatt, dessen Oberfläche ein tiefes Dégradé von Grün zu Schwarz aufweist, sind die im Februar 2022 vorgestellten Modelle Leica ZM 1 und die Leica ZM 2. Die beiden Buchstaben ZM stehen in diesem Zusammenhang für vor drei Jahren völlig neu konzipierte Zeitmesser, deren augenfälliges Design Professor Achim Heine verantwortet.
Zu den Markenzeichen gehören ein dezent in der Aufzugs- und Zeigerstellkrone angeordneter roter Punkt. Analog zum Auslöser einer Kamera führt das patentierte System bei Betätigung den kleinen Sekundenzeiger bei „6“ in die Senkrechte. Dort verharrt er so lange, bis ein zweiter Knopfdruck das gesamte Zeigerwerk wieder einkuppelt und in Bewegung setzt. Dieses ausgeklügelte Feature gestattet ein sekundengenaues Einstellen der Uhrzeit. Von Bedeutung in diesem Zusammenhang ist ein kleines rundes Fenster im Zifferblatt. Ein roter oder weißer Punkt lässt wissen, ob sich die Krone im Aufzugs- bzw. Zeigerstellmodus befindet.

Neben demjenigen fürs Datum bei „3“ findet sich im Zifferblatt ein weiterer Ausschnitt zwischen „8“ und „9“. Hier öffnet und schließt sich ein weißes Feld symmetrisch so, wie man von Belichtungsmessern früherer Epochen kennt. Diese Indikation informiert darüber, wie es um verbleibende Gangreserve der von Leica gemeinsam mit Lehmann entwickelten Handaufzugskaliber ZM 1 und ZM 2 mit 35,75 Millimeter Durchmesser, 8,4 Millimeter Bauhöhe und vier Hertz Unruhfrequenz bestellt ist.
Der Unterschied zwischen den beiden Uhrwerken besteht in einem Zeitzonen-Dispositiv mit Tag-Nacht-Indikation, das dem ZM2 zusätzlich zu eigen ist. Käuflich erwerbbar sind die in Edelstahl ausgeführten Sichtboden-Modelle, Durchmesser 41 mm, sowie mit verschiedenen Armbändern ausgestatteten Leica ZM 1 Urban Green und die Leica ZM 2 Urban Green ab für 10.800 bzw. 14.600 Euro.

Limitierte Oris ProPilot
Pünktlich zum 1. Juni, dem Gründungstag im Jahr 1904, lanciert Oris eine weitere Hölstein-Edition. Es handelt sich um die sechste dieser Art. 2025 gibt es eine speziell gestaltete ProPilot, von der wie gehabt 250 Exemplare entstehen. Untertags präsentiert sich die 41 Millimeter große und 11,9 Millimeter hohe Armbanduhr mit schwarzer Schale und weißem Zifferblatt. Bei Dunkelheit wechselt die helle Farbe in mysteriöses Grün. Möglich machts flächig aufgebrachtes Super-LumiNova. Der Clou des Ganzen besteht darin, dass sich der bekannte und beliebte Oris Bär zwischen 3 und 4 Uhr zeigt. Umrahmt von den Silhouetten der Stundenziffern sowie der Minuterie. Markant drehen drei Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden vor der nachleuchtenden Scheibe.

Den Antrieb bewerkstelligt das hauseigene Automatikkaliber 400 mit amagnetischen Eigenschaften und fünf Tagen Gangautonomie. Die Zeit-Mechanik lässt sich durch einen Sichtboden begutachten. Ein Super-LumiNova-Ring zeigt den Schriftzug Hölstein Edition 2025. Aus DLC-beschichtetem Edelstahl besteht die bis zu zehn bar wasserdichte und individuell nummerierte Schale. Das Textil-Armband Textil stattet Oris mit der selbst entwickelten Lift-Faltschließe aus. Zu haben ist die mit zehn Jahren Garantie gelieferte Armbanduhr für unverbindliche 4.150 Euro.


Künstliche Intelligenz für eine neue Armbanduhr
Wer eine Casio G-Shock kauft, erwartet sich hohe Belastbarkeit, Funktionalität und einen markanten Auftritt am Handgelenk. Dem wird natürlich auch die neue Serie MTG-B4000 gerecht. Ihre Optik entstammt einem m gemeinsamen Designprozess zwischen Menschen und Künstlicher Intelligenz. Kenner der G-Shock-Welt wissen, dass sich die MTG-Serie durch eine spezielle Bauweise auszeichnet, welche die Eigenschaften mehrerer Werkstoffe vereint.
Das Miteinander steigert einmal die Stoßfestigkeit, gestattet andererseits aber auch gleichermaßen ungewöhnliche wie originelle Designs jenseits überlieferter Standards. Diese Möglichkeiten treibt der erstmals eingesetzte kollaborative Prozess zwischen einem erfahrenen Designteam und generativer KI bei der neuen Linie MTG-B4000 auf die natürlich immer nur einstweilige Spitze.

Fortschrittliche Technologien ermöglichten die Erforschung neuer Designmöglichkeiten sowie die Ausformung eine komplexen und zugleich auch, unkonventionellen Struktur. Mit traditionellen Gestaltungsmethoden wäre das Ziel kaum erreichbar gewesen. Das Resultat kreativen Zusammenspiels von Mensch und Maschine führte zu einer Schale, welche die charakteristische Widerstandsfähigkeit der G-Shock mit andersartiger Ästhetik verbindet. Innovativ ist auch die integrierte Befestigung des Armbands an der Schale. Sie kann die auf das Band wirkenden Kräfte direkt aufnehmen und so die Belastung auf den Gehäusekorpus reduzieren.
Der optische Effekt entsteht durch laminierte Schichten von Carbon- und Glasfaser. (Mehr über die Herstellung von Karbon-Gehäuse erklären wir hier.) Die Oberseite der Lünette besticht durch eine veredelte Fläche mit Sallaz-Politur. Praktische Funktionen wie der Empfang von sechs internationalen Zeitsignalen und die Koppelung mit der Smartphone-App via Bluetooth aus sechs weltweiten Sendeanlagen bietet das elektronische Innenleben. Erhältlich sind die G-Shock MTG-B4000-1AER und G-Shock MTG-B4000B-1A2ER und ab 01. Juli 2025 für unverbindliche 1.250 Euro bzw. 1.350 Euro.

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