Es kam letzten Endes nicht überraschend, dass die Messe München ihre große Uhren- und Schmuckmesse Inhorgenta 2022 verschieben muss. Zu steil war die Inzidenzkurve der Corona-Variante Omikron und zu groß die damit verbundenen Risiken. Als neuer Termin wurde der 5. bis 8. April 2022 genannt. Da die meisten Corona-Experten sowie der Verlauf der Inzidenzkurven in Süd-Afrika und England ein starkes Abflachen der Kurve im Laufe des Monats März vorhersehen, könnte der Termin sogar halten. Aber sicher ist er nicht. Das kann man nach zwei Jahren eines unentwegten Auf- und Abs sagen.
Praktischerweise behalten alle erworbenen Tickets laut der Messe ihrer Gültigkeit. Sollte der Termin nicht in Frage kommen, können die Tickets zur Erstattung auch eingereicht werden. Wieviele davon wohl Gebrauch machen werden? Auf alle Fälle ist der Aufwand für alle Beteiligten hoch.

Wir haben diese Entscheidung nach vielen Gesprächen mit unseren Ausstellern gefällt und wollen diesen wie den Besuchern damit Klarheit verschaffen. Das Interesse seitens unserer Kunden und Partner an der Messe ist nach wie vor sehr groß, das Branchennetzwerk will sich treffen – und mit dem neuen Termin schaffen wir dafür eine verlässlichere Alternative.
Inhorgenta
Etwas kniffliger wird der neue Termin für Juweliere. Insbesondere jene Fachhändler, welche gewohnt waren sowohl zur Inhorgenta als auch zur Genfer Uhrenmesse Watches & Wonders (Termin 2022: 28. März bis 5. April) zu reisen, stehen nun vor der keineswegs geringen Herausforderung, zwei Messen innnerhalv von 10 Tagen zu besuchen
Terminlich ist das grundsätzlich möglich Allerdings wird es den einen oder anderen Händler dazu bewegen, seine Reisetätigkeit kritisch zu hinterfragen. Womöglich könnte die Ballung der Reisetermine auch dazu führen, dass sich die Teilung des Uhrensegments und der Uhrenmessen durch die beiden Termine noch verstärkt. Genf wird dann das Umfeld der Luxusmarken sein. Die Inhogenta kann sich, durch den einen oder anderen Aussteller der Basler Uhrenmesse gestärkt, womöglich als Anbieter eines breiten Mittelfelds im Uhrensektor positionieren.
All diese Gedanken setzen jedoch ein Abflauen der Omikron-Infektionen voraus. Und das ist das große Fragezeichen, die große Unbekannte wie das Fragezeichen, die womöglich ein weiteres Verschieben erzwingt. Es werden noch lange Wochen bis dahin. Wie aus verlässlicher Quelle zu vernehmen war, haben einige Marken-CEOs des Richemonts-Konzerns dazu angeregt, die Watches and Wonders auch 2022 virtuell stattfinden zu lassen. Schließlich werden US-Amerikaner und Chinesen virusbedingt vermutlich ohnehin nicht nach Europa reisen können. Überdies sagen Gerüchte, dass Patek Philippe und Rolex ihre Teilnahme an der Watches and Wonders 2022 angesichts der aktuellen Gefährdungslage infrage stellen. Es bleibt in Messedingen also absolut spannend.

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