Skelettwerk

Skelett-Konstruktion von Hublot.

Ein Skelettwerk bezeichnet ein Uhrwerk, bei dem Platine, Brücken, Kloben, Federhaus und ggf. Rotor durchbrochen werden.

Auf diese Weise kann man durch das Uhrwerk hindurchblicken.

Herstellung des Skelettwerks

Die Skelettierung wird bei feinen Uhren von Hand ausgeführt und ist die höchste Schule der Uhrmacherei. Hierbei reißt der Uhrmacher mit einem Stichel zunächst die Form des Skeletts an. An Stellen die später einen Kloben (z.B. den Unruhkloben) oder eine Brücke tragen, achtet er auf möglichst deckungsgleiche Ausschnitte, welche einen optimalen Durchblick gewähren. Anschließend entfernt er das überflüssige Material bei Platine, Brücken, Kloben, Federhaus mit einem feinen Sägebogen. Auf die Fertigstellung des Roh-Skeletts folgt die aufwendige Feinarbeit, also z.B. die Anglierung und Politur der Kanten sowie ggf. die Ziselierung der Oberfläche. Zusammenbau und Reglage des skelettierten Uhrwerks geschehen auf die in der Haute Horlogerie allgemein üblichen Weise.

Ecken beim Skelettwerk

Am besten lässt sich die handwerkliche Qualität eines skelettierten Uhrwerks dort erkennen, wo facettierten Kanten zusammenstoßen.

Drei verschiedene Arten von Ecken sind hierbei zu unterscheiden:

1. Die eingezogene Ecke: Zwei zusammenstoßende Facetten bilden eine nach innen springende Ecke. Die Schnittstelle soll schnurgerade zwischen den Kreuzungspunkten der beiden Kantenlinien verlaufen. Diese Art von Ecke ist Indiz für allerhöchste handwerkliche Kunstfertigkeit, denn sie lässt sich nicht per Maschine ausführen.
2. Die vorspringende Ecke: Die Schnittstelle zweier Facetten bildet eine nach außen springende Ecke. Diese Ecke soll scharfkantig sein, nicht stumpf oder gar abgerundet.
3. Die abgerundete Ecke: Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Formen besitzt die Facette bei der abgerundeten Ecke keine scharfe Kante. Abgerundete Ecken sind somit weit weniger kunstvoll und damit auch weniger wert, da sie sich auch maschinell ausführen lassen.

Armbanduhren mit skelettiertem Uhrwerk gibt es seit Mitte der 30er Jahre.