Gisbert Brunner: Wenn ich mir die Preise ihrer Armbanduhren anschaue, sie beginnen bei 13.900 Mark für die Arkade und reichen über 150.000 Mark für das Tourbillon hinaus, dürfte der Abnehmerkreis überschaubar bleiben. Die Lange 1 schlägt mit beachtlichen 27.000 Mark zu Buche. Wird Lange irgendwann auch etwas für breitere Bevölkerungsschichten unterhalb der Schallmauer von 10.000 Mark anbieten?
Günter Blümlein: Mit Blick in eine etwas entferntere Zukunft ist dies eines unserer erklärten Ziele. Gegenwärtig können wir es aber noch nicht in die uhrmacherische Praxis umsetzen. In Glashütte betreibt A. Lange & Söhne hochkarätige Uhrmacherei mit ausgesprochen hohen Fertigungskosten. Selbige gestatten derzeit nur die Einschalung der Werke in Edelmetallgehäuse, sprich Gold oder Platin.
Und wie sehen Sie Stahl als Gehäusematerial?
Stahl genießt momentan bekanntenmaßen eine steigende Rolle. Es gilt als chic, eine Stahl-Armbanduhr zu tragen. Durch Stahl werden die Endverbraucher-Preise auf ein niedrigeres Niveau gedrückt. Aber dieses Material mindert natürlich die Wertschöpfung. Freilich müssen auch wir uns anpassen. Wenn der Markt Stahl verlangt, muss er eben Stahl bekommen. Zumindest bei IWC und Jaeger-LeCoultre. Auf absehbare Zeit jedoch nicht bei A. Lange & Söhne.
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