Zurück in die Fliegeruhren-Zukunft

Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture: Retro mit Charme!

Manufaktur-Mechanik für weniger als 3.000 Euro offeriert die Uhrenmarke Alpina in Gestalt der Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture. Der Rotor des hauseigenen Automatikkalibers AL-709 strahlt einen Hauch von Vergangenheit aus. Wir haben uns die Uhr angesehen.

von | 20.12.2022

Hommage an den Bumper

Die neue Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture kommt nicht ganz unvorbereitet. Denn 2021 debütierte bei Alpina bereits eine Version der Startimer Pilot Heritage Uhr. 2022 bringt nun zwei limitierte Varianten dieser Armbanduhr. Der Unterschied zeigt sich in den Zifferblättern mit gebürsteter Oberfläche. So ist das eine Zifferblatt in Champagnergrau gehalten, in der Farbe Marineblau debütiert die zweite Variante. Erhältlich sind jeweils 188 Exemplare.

 

Qual der Wahl: Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture Stahl und Stahl vergoldet

Qual der Wahl: Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture in Edelstahl pur oder das gleiche Modell mit vergoldetem Stahlgehäuse vergoldet

Die Startimer-Modelle von Alpina erinnern zum einen an die in den 1930-er Jahren eingeläutete und 2011 wiederbelebte Fliegeruhren-Tradition des mittlerweile zur Citizen-Gruppe gehörenden Traditionsunternehmens. Wobei Alpina nicht die einzige Subbrand von Citizen ist. Vielmehr gehören unter anderem auch die Marken Frederique Constant, Arnold & Son, Bulova und Ateliers deMonaco zur Gruppe.

Ein weiterer Rückblick in die Vergangenheit zeigt sich hinter dem Sichtboden. Formal ist der dort erkennbare Rotor des hauseigenen Werks Kaliber AL 709 jener Pendelschwungmasse nachempfunden, welche in der Kaliberfamilie 58x agierte. Konkret begann das Automatik-Zeitalter im Hause Alpina 1944 mit dem Selbstaufzugskaliber 582. Aus patentrechtlichen Gründen bewirkte eine speziell gestaltete Schwungmasse die durch Armbewegungen erzeugte kinetische Energie in ein Kraftpotenzial, das die Zugfeder speicherte.

Anzeigen für die Alpina Automatik-Armbanduhren aus den späten 1940-er Jahren. Kaliber 582

Mit diesen Inseraten machte Alpina in den späten 1940-er Jahren auf seine Automatik-Armbanduhren aufmerksam. Abgebildet das Kaliber 582.

Weil die Rechte am unbegrenzt drehenden Rotor zunächst bei Rolex und ab 1942 auch bei Felsa lagen, musste der für Alpina tätige Werkelieferant Straub & Co. nolens volens einen Hammeraufzug. Puffer begrenzten den Bewegungsradius der einseitig wirkenden Pendelschwungmasse in beiden Richtungen. Kleine Schraubenfedern, englisch Bumper dämpften den Anschlag. Nach Vollaufzug betrug die Gangautonomie rund 40 Stunden. Über eine kleine Sekunde bei „6“ verfügte das 12½-linige, 5,5 mm hohe Automatikkaliber 582, intern auch P82 genannt. Fensterdatum und indirekte Zentralsekunde kennzeichneten das 584 oder P84 bzw. das Automatikkaliber 584C.

Im Vergleich: Alpina Automatikaliber 584C und AL 709

Generationen-Vergleich: Alpina Bumper-Automatikaliber 584C und das aktuelle Manufaktur-Rotorkaliber AL 709

Aus nachvollziehbaren Gründen gehören so genannte Bumper-Aufzüge heute der Vergangenheit an. Und zwar einmal wegen der deutlich geringeren Effizienz. Des Weiteren bewirkten die fortwährenden Stöße der Schwungmasse gegen die beiden Federpuffer die Lockerung oder gar das Herausfallen nicht hinreichend gesicherter Schrauben. Stillstand des zweitbewahrenden Mikrokosmos konnte die Folge sein.

 

Edelstahl puristisch: Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture AL-709AN4SH6 Details

Im Detakl: Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture, Edelstahl pur, Referenz AL-709AN4SH6

Gegenwart mit Rotor-Selbstaufzug

Derartiges Missgeschick ist beim aktuellen Manufakturkaliber AL 709 nicht mehr zu befürchten. Sein Rotor im charakteristischen Stil unterliegt keinen Einschränkungen mehr. Er dreht um 360 Grad und versorgt die Zugfeder stoßfrei mit Energie. Stündlich 28.800 Halbschwingungen, also bei 4 Hertz, vollzieht die Unruh des mit 26 funktionalen Steinen und 38 Stunden Gangautonomie (den Unterschied zwischen Gangautonomie und Gangreserve erläutern wir hier) ausgestatteten Automatikwerks.

 

Edelstahl pur: Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture Referenz AL-709AN4SH6

Für 2.850 Euro offeriert Alpina die puristische Startimer Pilot Heritage Manufacture Edelstahl-Referenz AL-709AN4SH6

Mit einem Gehäuse aus robustem, puristischem Edelstahl findet die Startimer Pilot Heritage Manufacture-Referenz AL-709AN4SH6 ans Handgelenk. Sie kostet 2.850 Euro.

Vergoldet: Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture, Ref AL-709ACH4SH5

Mit vergoldetem Stahlgehäuse präsentiert sich die Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture Referenz AL-709ACH4SH5, 2.950 Euro

Vergoldet ist das ebenfalls 42 x 40,75 mm messende Gehäuse aus Stahl der Alpina Schwester-Referenz AL-709ACH4SH5. Sie schlägt mit 2.950 Euro zu Buche. In beiden Fällen baut das zweiteilige Sichtbodengehäuse 13,25 mm hoch. Bis zu zehn bar Druck reicht die Wasserdichte. Aufgrund der Limitierung der beiden Editionen endet nach jeweils 188 Exemplaren die Produktion dieser beiden Armbanduhren aus dem Genfer Vorort Plan-les-Ouates.

Aus eigener Manufaktur stammt das Automatikkaliber Alpina AL 709

Eigener Entwicklung und Fertigung entstammt das Rotor-Automatikkaliber Alpina AL 709

Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture in Stahl, Referenz AL-709AN4SH6

2.850 Euro kostet die Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture Referenz AL-709AN4SH6 in Stahl

Vergoldete Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture, Referenz AL-709ACH4SH5

2.950 Euro muss zahlen, wer eine der 188 vergoldeten Alpina Startimer Pilot Heritage Manufacture, Referenz AL-709ACH4SH5, sein Eigen nennen möchte e der 188

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